Schmerzen in der Hüfte: Häufige Ursachen - Die Sonderseite mit Dr. Sobczyk im Interview
Hüftschmerzen können sehr viele verschiedene Ursachen haben. Betroffene leiden dabei unter Beschwerden, die entweder akut oder chronisch auftreten. In manchen Fällen werden die Schmerzen auch regelrecht zur Qual und schränken Betroffene in ihrem Alltag stark ein. Was können PatientInnen in dem Fall tun? Wir fragen nach beim Spezialisten für Hüft- und Kniegelenkserkrankungen Dr. Dean Sobczyk. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie operiert seine PatientInnen in der WolfartKlinik.
Welche Erkrankungen gibt es an der Hüfte?
Dr. Sobczyk: Hüftschmerzen treten entweder akut oder aber chronisch auf. Akute Hüftschmerzen entstehen typischerweise nach einem Sturz oder einem Unfall. Ein bekanntes und gerade in den Wintermonaten häufig vorkommendes Beispiel ist der Oberschenkelhalsbruch, wenn vor allem ältere PatientInnen etwa bei Glatteis stürzen und seitlich auf die Hüfte fallen. Daneben kommen in meine Praxis auch viele PatientInnen mit chronischen Hüftschmerzen. Das bedeutet: Die Schmerzen entwickeln sich langsam und halten über eine längere Zeit hinweg an. Auch hier gibt es verschiedene Ursachen. Häufig sind zum Beispiel Schleimbeutelentzündungen. Sie entstehen durch Verletzungen wie Stöße, Druck, Reibung und selten auch durch eine Infektion mit Krankheitserregern. Beim sogenannten Hüftimpingement werden aufgrund von knöchernen Anbauten am Schenkelhals oder der Pfanne Weichteile eingeklemmt und gequetscht. Und bei einer Hüftarthrose verschleißt die Knorpeloberfläche von Hüftkopf und Hüftpfanne. Im schlimmsten Fall reibt irgendwann Knochen auf Knochen, was für Betroffene äußerst schmerzhaft sein kann.
Welche Beschwerden treten auf, wenn die Hüfte kaputt ist?
Dr. Sobczyk: Grundsätzlich typisch sind Schmerzen beim Gehen und beim Treppensteigen sowie bei vielen Drehbewegungen des Oberschenkels nach innen – etwa dem Übereinanderschlagen der Beine. Wichtig zu wissen: Die Schmerzen können sich auch anderorts zeigen, also etwa ins Gesäß, zur Außenseite des Oberschenkels oder häufig auch bis ins Knie ausstrahlen. Übrigens: Umgekehrt können sich Schmerzen aus der Lendenwirbelsäule auch bis in die Hüftregion ziehen. Bei Beschwerden der Weichteile klagen Betroffene oft über bewegungsunabhängige Schmerzen im Oberschenkelbereich. Seltener können aber auch allgemeine Entzündungs-Symptome wie Überwärmung, Kraftlosigkeit und lokale Rötung vorkommen. Erste Anzeichen eines Hüftverschleißes, also einer sogenannten Arthrose im Hüftgelenk, sind Schmerzen in der Leiste, die über den Oberschenkel bis ins Kniegelenk ausstrahlen oder an der Außenseite des Hüftgelenkes.
Was empfehlen Sie Ihren PatientInnen bei Hüftschmerzen: Bewegung oder Schonung?
Dr. Sobczyk: Das kommt ganz auf die Diagnose beziehungsweise die Art der Hüftschmerzen im jeweiligen Einzelfall an. Wer unter einer Weichteil-Entzündung im Bereich der Hüfte leidet, dem empfehle ich gezielte Schmerzbehandlung und abhängig von der Ursache gegebenenfalls Krankengymnastik. Betroffene einer Hüftarthrose sollten in jedem Fall die Gelenke moderat und schmerzfrei in Bewegung halten. Es ist belegt, dass Kräftigungs- und Dehnübungen sowie Ausdauertraining die Schmerzen einer Hüftarthrose lindern und die Gelenkfunktion verbessern können.
In welchen Fällen raten Sie Ihren PatientInnen zu einem künstlichen Gelenkersatz?
Dr. Sobczyk: Auch hier kommt es immer auf den jeweiligen Einzelfall an. Ein künstliches Hüftgelenk kann etwa in vielen Fällen Sinn machen bei Betroffenen mit einer weit fortgeschrittenen Arthrose des Hüftgelenkes. Oft ist dieser operative Eingriff für PatientInnen dann der einzige Weg, um wieder schmerzfrei zu werden. Der Einsatz eines Gelenkersatzes ist außerdem immer dann zu überlegen, wenn Schmerzen konservativ nicht mehr zu lindern sind, wenn das Hüftgelenk bereits signifikant zerstört ist und grundsätzlich, wenn die Lebensqualität durch das fehlende Gehvermögen und die Beweglichkeit des jeweiligen Betroffenen stark eingeschränkt ist.
Sie operieren Ihre PatientInnen mit einer „schonenden“ OP-Technik. Was kann man sich darunter vorstellen?
Dr. Sobczyk: Ich operiere bei einer Hüft-Endprothetik über die sogenannte Schlüssellochtechnik. Das ist eine minimal-invasive OP-Methode, bei der nur ein einziger kleiner Hautschnitt an der Oberschenkel-Vorderseite notwendig ist. Der Vorteil für PatientInnen ist, dass keinerlei Muskelverletzungen entstehen. Außerdem sind bei dieser Methode keine Drainagen mehr nötig, sie ist komplikationsärmer und zudem mit weniger Schmerzen für PatientInnen verbunden als die Standardmethoden. Ein weiteres Plus: Eine Vollbelastung des Implantates ist bereits einen Tag nach der Operation wieder möglich.
Unser Angebot:
- Spezielle orthopädische Chirurgie am zertifizierten Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung der WolfartKlinik
- Allgemeine konservative Orthopädie
- Zertifizierte Fußchirurgie
- Schulter- und Kniegelenkschirurgie
- Chirotherapie, manuelle Medizin, Akupunktur
- Notfallversorgung und Unfallchirurgie
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