Maßnahmen gegen Gelenkverschleiß in Hüfte und Knie: Schmerzen gezielt behandeln - Die Sonderseite mit Dr. Sobczyk im Interview
Das Auftreten von Verschleißerkrankungen in Hüfte und Knie ist ab der zweiten Lebenshälfte nicht ungewöhnlich. Zusätzlich zu altersbedingtem Verschleiß können Überlastungen, chronische Entzündungen oder unfallbedingte Verletzungen jeden Schritt zur Qual machen. Die Angst vor einer zu schnellen Operation ist zwar bei vielen Betroffenen allgegenwärtig, doch gerade, wenn alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind, haben viele PatientInnen mit Gelenkproblemen die Endoprothetik für Knie oder Hüfte als lebensverändernde Lösung wahrgenommen. Wir sprechen mit dem Spezialisten für Hüft- und Kniegelenkserkrankungen Dr. Dean Sobczyk. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie operiert seine PatientInnen in der WolfartKlinik.
Warum kann es gefährlich sein, Schmerzen über einen langen Zeitraum auszuhalten? Dr. Sobczyk: Hier ist es für PatientInnen wichtig zu wissen, dass ignorierte Schmerzen in Hüfte oder Knie im schlimmsten Fall zur vollständigen Abnutzung der Knorpelschicht führen können. Ist diese wichtige Gleit- und Dämpferschicht einmal abgetragen, kann der Körper sie selbst nicht wieder herstellen. Meine Empfehlung: Bei anhaltenden Beschwerden rechtzeitig ärztliche Hilfe suchen, um eine Verschlechterung zu verhindern. Und je früher die Ursache für die Schmerzen erkannt wird, desto schneller und besser kann dem jeweiligen Patienten auch geholfen werden. Bleibt hingegen eine Entzündung lange unbehandelt, so kann dadurch auch ein chronisches Schmerzsyndrom entstehen.
Stimmt es, dass der richtige Zeitpunkt für eine Operation entscheidend ist?
Dr. Sobczyk: Korrekt. Bei Gelenkbeschwerden verfolgen wir in der Regel einen konservativen Ansatz für etwa sechs Monate, bevor überhaupt die Möglichkeit eines Gelenkersatzes mit dem Betroffenen besprochen wird. Die Entscheidung sollte weder zu früh noch zu spät getroffen werden, um eine vollständige Genesung zu ermöglichen. Ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet berät seine PatientInnen ausführlich zu dem besten Zeitpunkt für eine Operation. In unserer Praxis steht jedoch stets der Erhalt der Gelenke im Vordergrund. Eine Operation wird nur dann in Betracht gezogen, wenn alle anderen Behandlungsoptionen nicht zufriedenstellend angeschlagen haben. Im Frühstadium der Beschwerden beziehungsweise bei einem milden Gelenkknorpelverschleiß können in vielen Fällen bereits entzündungshemmende Medikamente oder physikalische Therapien – wie beispielsweise eine Wärmetherapie – gute Ergebnisse erzielen. Auch Injektionen (wie etwa Hyaluronsäure) und gezielte Krankengymnastik helfen oftmals. In einigen Fällen reicht es sogar aus, nur einen Teil der Knorpelschicht zu ersetzen, beispielsweise mit einer Teilprothese am Kniegelenk (den sogenannten Monoschlitten).
Bei einem Gelenkersatz: Kann man Hüfte oder Knie auch schonend operieren?
Dr. Sobczyk: Ja, das ist in der WolfartKlinik der Normalfall. Eine schonende Operationsmethode, die ich so gut wie immer durchführe, ist die sogenannte Schlüssellochtechnik, bei der nur ein einziger kleiner Hautschnitt nötig ist. Das ist eine minimal-invasive Operationsmethode. Dies bedeutet beispielsweise bei einer Hüftendoprothetik, dass es muskelschonender ist, da keine Muskulatur verletzt wird. Darüber hinaus kann auf Drainagen verzichtet werden und es ist insgesamt für Betroffene mit weniger Schmerzen verbunden. Dies ermöglicht eine schmerzfreie Vollbelastung des Implantats bereits am selben Tag, an der die Operation stattfindet.
Haben Sie Ratschläge für Betroffene mit Knie- oder Hüftarthrose?
Dr. Sobczyk: Betroffene müssen grundsätzlich aufgeklärt werden, dass konservative Therapieoptionen eine Arthrose nicht heilen, sondern lediglich verlangsamen und die Beschwerden lindern können. Eine Operation erfolgt in der Regel erst im Endstadium der Arthrose. Vor einem Eingriff ist es wichtig, sich über die Expertise des gewählten Orthopäden zu informieren. In der WolfartKlinik werden alle Eingriffe mit modernsten Instrumenten und Implantaten durchgeführt, begleitet von fachärztlichen Narkoseärzten. Wir stehen auch gerne für eine Zweitmeinung zur Verfügung.
Stichwort Langzeitpflege: Was müssen PatientInnen nach einem Gelenkersatz beachten?
Dr. Sobczyk: Die postoperative Rehabilitation ist bei einem Gelenkersatz entscheidend für den Erfolg der Operation. Physiotherapie und spezifische Übungen helfen dabei, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Funktionalität des neuen Gelenks zu optimieren. Genauso wichtig ist es für PatientInnen jedoch, nach der Rehabilitation eine langfristige Pflege des operierten Gelenks nicht aus den Augen zu verlieren. Diese umfasst etwa regelmäßige ärztliche Kontrollen, eine gesunde Ernährung und angemessene körperliche Aktivität. All dies trägt dazu bei, das Implantat intakt und die verbesserte Lebensqualität möglichst beizubehalten.
Unser Angebot:
- Spezielle orthopädische Chirurgie am zertifizierten Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung der WolfartKlinik
- Allgemeine konservative Orthopädie
- Zertifizierte Fußchirurgie
- Schulter- und Kniegelenkschirurgie
- Chirotherapie, manuelle Medizin, Akupunktur
- Notfallversorgung und Unfallchirurgie
Kontakt:
OrthoPraxis
Orthopädische Praxis Gräfelfing
Bahnhofstraße 5
82166 Gräfelfing
Tel: 089 / 898 20 20 30
info@orthopraxis-graefelfing.de
www.orthopraxis-graefelfing.de