Arthrose bekämpfen: Wenn die Schmerzen in den Gelenken das Leben bestimmen - Die Sonderseite mit Dr. Scheuerer und Dr. Bader im Interview
Die Hüfte schmerzt, das Knie tut weh. Wenn die Knorpelschicht dünn wird, reiben in zunehmendem Alter die Gelenke aufeinander. Dann bringen selbst kleine Spaziergänge lang anhaltende Schmerzen mit sich und man hat keinen Spaß mehr daran. Bewegung wird dann nach und nach reduziert, die Schmerzen bestimmen das Leben, Verabredungen werden abgesagt. Doch das muss überhaupt nicht sein. Wir sprechen mit Dr. Bader und Dr. Scheuerer über dieses Thema. Sie sind Orthopäden in der WolfartKlinik.
Ab wann sollte man Gelenkschmerzen überprüfen lassen?
Dr. Bader: „Grundsätzlich natürlich so schnell es geht, denn die Behandlung hängt davon ab, in welchem Zustand die Knorpelschicht ist. In einer frühen Phase gibt es zahlreiche konservative Maßnahmen ohne operativen Eingriff. Da wären zum Beispiel Krankengymnastik oder entzündungshemmende Medikamente um Entzündungen einzudämmen und die Restkapazität des Gelenks zu erhalten. Eine gute Muskulatur ist ebenso wichtig, um die Gelenke zu stabilisieren. Deshalb - und auch, weil es Gelenkflüssigkeit produziert - sollten sich Betroffene auf jeden Fall regelmäßig bewegen.“
Was sind Gründe, die dann doch für einen Gelenkersatz sprechen?
Dr. Scheuerer: „Wenn man schon alles versucht hat und der Gelenkverschleiß zu weit fortgeschritten ist, sollte man über die Implantation eines Kunstgelenkes (Endoprothese) nachdenken. Es gibt verschiedene Hinweise, die für einen Gelenkersatz sprechen. Zum Beispiel, wenn die Schmerzen auch nachts oder in Ruhephasen auftreten. Ein weiteres Warnsignal ist, wenn man wegen Knie- oder Hüftschmerzen nur noch kurze Strecken zurücklegen kann - oder sich die Socken nicht mehr selbst anziehen kann. Dann ist die Lebensqualität so stark eingeschränkt, dass wir Betroffenen dazu raten, sich in ärztliche Behandlung zu begeben und ernsthaft über ein Implantat nachzudenken.“
Wie viel Angst ist berechtig und wie viel Zeit braucht die Heilung?
Dr. Bader: „Angst ist wirklich völlig unbegründet, denn wir verwenden hochwertige Implantate und achten auf einen maximalen Hygienestandard, indem wir bei Endoprothesenoperationen stringent sterile Klimahelme verwenden. Unsere Patienten sind nach dem Eingriff normalerweise sofort schmerzfrei. Vor allem unsere Patienten mit einer Hüftprothese vergessen ihr Implantat irgendwann fast völlig. Und auch mit dem künstlichen Knie ist wieder ein normales Leben mit sportlicher Aktivität möglich.“
Dr. Scheuerer: „Trotzdem benötigt der Heilungsprozess selber natürlich etwas Zeit. Nach der Operation ist vor allem auch der Muskelaufbau sehr wichtig. Bei älteren Patienten geschieht dies meist als Reha-Maßnahme, bei jüngeren Menschen kann eine ambulante Reha ausreichen. Wir raten unseren Patienten daher, mindestens ein halbes Jahr abzuwarten, bevor sie die Operation bewerten.“
Warum nimmt die Yale-Technik bei Ihnen einen besonderen Stellenwert ein?
Dr. Scheuerer: „Die Yale-Technik ist eine besonders schonende Operationsmethode, um künstliche Hüftgelenke zu implantieren. Wir wenden dieses minimal-invasive Verfahren seit 2003 an und haben in unserer Abteilung bereits mehr als 9.000 Hüftprothesen auf diese Art eingesetzt.
Das Besondere an der von Dr. Jack Irving (Yale-Universität, USA) entwickelte Operationsverfahren: Es werden keine Muskelgruppen durchtrennt, die für die Funktion der Hüfte wichtig sind. Wir schieben stattdessen die Muskeln behutsam zur Seite, um das neue Hüftgelenk einzusetzen. Der Operateur hat außerdem eine gute Sicht auf das Operationsgebiet und wir können die Implantate stets sehr präzise einbringen. Da nur winzige Schnitte gemacht und keine Muskeln verletzt werden, ist der Patient viel schneller wieder mobil.“
Was raten Sie Menschen mit Knie- oder Hüftarthrose?
Dr. Bader: „Lassen Sie sich professionell beraten und begeben Sie sich nur in die Hände von Experten. Bei uns wird zum Beispiel anhand der individuellen Beschwerden und den vorliegenden Befunden eine optimale Therapie konzipiert. Muss operiert werden, ist unser Ziel, dass Betroffene nach dem Eingriff nicht nur schmerzfrei, sondern auch wieder mobil werden. Ich werde hier oft gefragt, wie lange die Prothesen überhaupt halten und ob sich der Eingriff denn lohnt. Ich betone hier immer wieder, dass mehr als 95% der Prothesen nach 15-20 Jahren noch voll in Funktion sind. Unsere Patienten geben uns die Rückmeldung, dass sie mit ihrem Implantat endlich ihre Lebensqualität zurück gewonnen haben. Das ist ein wunderbares Kompliment und treibt uns weiter an, vielen Menschen zu helfen.“
Dr. Scheuerer: „Bei uns kann man sich aber auch eine Zweitmeinung einholen, um das Für und Wider einer Operation anschließend besser abwägen zu können. Ferner bieten wir auch alle Wechseloperationen von Endoprothesen sowie rekonstruktive und gelenkerhaltende Operationen an.“
Wieso ist Ihnen die Zertifizierung zum EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung wichtig?
Dr. Bader: „Zertifizierte Endoprothetik-Zentren müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen und arbeiten nach einheitlichen Standards. Diese Auszeichnung haben wir mit unserer Abteilung Orthopädie/Endoprothetik in der WolfartKlinik erhalten. Operationen werden bei uns mit modernen Methoden und nur von erfahrenen Spezialisten vorgenommen. Es werden zum Beispiel computergestützte Navigationssysteme verwendet, die das Ersatzgelenk besonders präzise einsetzen. Das garantiert unseren Patienten die größtmögliche Sicherheit im Hinblick auf einen Eingriff.“
Angebot:
Wir bieten Ihnen Orthopädie und Unfallchirurgie auf höchstem Niveau für die Bereiche Hüfte, Knie, Schulter, Hand und Fuß.
Kontakt:
OrthoPraxis Gräfelfing
Dr. med. Konrad Scheuerer, Dr. med. Ulrich Bader
Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie
Bahnhofstraße 5
D-82166 Gräfelfing bei München
Tel: 089 / 898 20 20 55
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